Ulrike Gerold, Wolfram Hänel , Beate Rygiert und Christiane Wünsche über Rauhnächte und Sonnenwende, Erbschaften und Streit, Familie und Flucht
Erdbeeren im Winter? Obst kennt in dieser globalen Welt schon lange keine Jahreszeit mehr. Auch, wenn das nicht grade besonders nachhaltig gedacht ist. Anders als dieser Podcast. Der ist aber so was von nachhaltig. Der bleibt, wie auch Bücher bleiben oder wie Gerold Hähnel es dankbar nennt: „Wir geben etwas weiter, ich empfinde das auch ein Glück, das wir etwas hinterlassen. Die Bücher sind lesbar, gedruckt und für bleiben auch für die folgenden Generationen nach uns.“
Denn – die Themen bleiben zeitlos. Selbst, wenn die #258 von diesem Gesprächspodcast in der dunkelsten Jahreszeit und kurz vor Weihnachten online geht. Denn sprengerspricht unter anderem über die längsten Tage des Jahres und nicht etwa die längsten Nächte. Schließlich sehnen sich wahrscheinlich viele nach Sonne. So, wie Ulrike Gerold: „Ich bin grade von der Südhalbkugel zurückgekommen, da war es zwar noch nicht total warm, aber bei 20 Grad blühten am südlichsten Zipfel der Erde Tulpen. Da ist es komisch, wenn man ins Grau zurückkommt.“ Das nervt ihren Mann Wolfram sogar im Sommer: „Wir leben in Hannover, wenn das norddeutsch nieselt, packt mich das in den Keller!“ Viele sehen es wohl genauso. Alle? Christiane Wünsche definitiv nicht: „Ich bin ein Herbst-Winter-Mensch!“ Ob sie dann auch lieber schreibt? Oder ob es daran liegt, dass manche Blumen dann auch auf der Nordhalbkugel blühen? Wie beispielsweise Kamelien, „wo es nur auf die Sorte ankommt.“ Wenn das jemand weiß, dann natürlich Beate Rygiert, die unter dem Pseudonym Tabea Bach ihrer Kamelien-Insel-Reihe ein Spin-Off hinzufügt, dass die Protagonistin und somit auch die Zuhörenden nach Japan bringt. Ein Land, über das es – natürlich ebenfalls zu zeitlos – bereits zwei Episoden gibt (Endzeitgemäß: Die Liebe der Samuari-Kämpferinnen 234) sowie 240 Kein Spaziergang: Der Schlaf der Anderen), ein Roman über ein thema, mit dem sich auch Christiane Wünsche beschäftigt. Das Erbe. In Es bleibt doch in der Familie sind viele eigene Erfahrungen der Autorin, logisch: denn viele aus der Baby-Boomer-Generation werden sich dort wieder finden: auf Lesungen und auch in Zuschriften, sagen mir alle, ach, das kenne ich, das war bei uns genauso.“ Genauso hart und genauso unerbittlich. Zu oft so Wünsche, die eine Kinder- und Jugendeinrichtung leitet, „wird vergessen, das Erbe auch mit Verantwortung zu tun hat.“ Und weil das so ist, trägt Wünsche ein selbstverfasstes Gedicht vor, das – in dem Fall leider - ebenfalls zeitlos ist, in diesen Zeiten aber so aktuell wie nie:
Wort und Tat
Ich wünsch mir eine neue Welt,
so bunt wie ein Salat,
wo Vielfalt zählt
in Wort und Tat
in jedem Kopf und Staat.
Ich wünsch mir eine neue Welt,
so leicht wie ein Salat,
wo Freiheit zählt
und Frieden naht,
sei er auch noch so zart.
Das komplette Gedicht ist im zweiten Part zu hören und natürlich im Buch nachzulesen, das ist, genauso wie Sonnenwende und Das Kamelienhaus (Hörbuch-Ausschnitt ebenfalls im zweiten Podcast-Kapitel) zu gewinnen. Allerdings nicht zeitlos, sondern nur bis zur nächsten Ausgabe läuft einmal mehr eine
[email protected]
Part I (00:00) Winter und Flucht
part II (39:38) Bilder und Familie
part III (01:22:30) Unsicherheiten und Verletzbarkeit
guests
Ulrike Gerold
Wolfram Hänel
Beate Rygiert
Christiane Wünsche
books
Ulrike Gerold und Wolfram Hänel - Sonnenwende
Christiane Wünsche – Es bleibt doch in der Familie
Tabea Bach – Das Kamelienhaus
cover: jennie_laluna
voice: miriam sinno
music
sprengerspricht impro – by toby gad
[email protected]
- 00:00Kapitel 1 Winter und Flucht
- 39:38Kapitel 2 Bilder und Familie
- 01:22:30Kapitel 3 Unsicherheiten und Verletzbarkeit
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