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    Geheilt statt behandelt

    #36 Depression

    15. September 2019

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    Prof. Dr. med. Harald Schmidt (im Gespräch mit Prof. Dr. Andreas Reif, Uniklinik Frankfurt)

    Heute geht es um das sehr ernste Thema Depression  //  




    • -




    Gast

    Univ.-Prof. Dr. Andreas Reif


    Leiter der Abteilung für Psychiatrie, Psychosomatische Medicine and Psychotherapie 


    Uniklinik Frankfurt - Goethe Universität


    http://www.psychiatrie.uni-frankfurt.de/


    Vorsitzender, Bündnis gegen Depression Frankfurt am Main e.V.


    Vorstand Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (DGPPN) www.dgppn.de


    Unabhängiger Sachverständiger im DMP Depression


    Beauftragter Deutsche Versorgungs-Leitlinie (NVL) Depression




    Warum wichtig?

    Depressionen gehören zu den häufigsten und hinsichtlich ihrer Schwere am meisten unterschätzten Erkrankungen.




    Insgesamt sind 8,2 %, d. h. 5,3 Mio. der erwachsenen Deutschen (18 – 79 Jahre) im Laufe eines Jahres an einer unipolaren oder anhaltenden depressiven Störung erkrankt. Erhöht sich noch um Kinder und Jugendliche und Menschen über 79. 




    Betrachtet man das gesamte bisherige Leben, 17,1 % der erwachsenen Deutschen (18 – 65 Jahre) mindestens einmal an einer unipolaren oder anhaltenden depressiven Störung erkrankt, ca. jeder fünfte.




    Etwa jede vierte Frau und jeder achte Mann ist im Laufe des Lebens von einer Depression betroffen. Frauen erkranken also zwei– bis dreimal so häufig. 




    Jacobi et al. (2004). Prevalence, co-morbidity and correlates of mental disorders in the general population: results from the German Health Interview and Examination Survey (GHS) Psychological Medicine, 34, 597–611.




    Geschlechtsspezifische Unterschiede in den Symptomen


    Hinsichtlich der Krankheitszeichen sind Depressionen bei Frauen und Männern recht ähnlich. 


    Frauen berichten jedoch generell von mehr Symptomen, sie fühlen sich stärker belastet und weinen mehr. 


    Männer hingegen sind etwas häufiger von Schlaflosigkeit betroffen und reagieren manchmal mit höherer Gereiztheit




    AM und psychologische Interventionen, viele Patienten eine Kombinationsbehandlung. Obwohl randomisierte klinische Studien Wirksamkeit von Antidepressiva nachgewiesen, ist die akute und langfristige Wirksamkeit begrenzt, und ein Drittel der Patienten entwickelt Therapieresistenz.




    Definition


    Begriffe depressiv oder Depression werden im Alltag häufig gebraucht und schnell herangezogen, wenn jemand sich nicht gut fühlt, traurig ist und keinen Antrieb hat.




    Aber eine Depression im medizinischen Sinne ist etwas anderes als eine vorübergehende Phase der Niedergeschlagenheit und Unlust oder ein Stimmungstief, das bei fast jedem Menschen im Laufe des Lebens ein- oder mehrmals auftritt.





    Ursachen

    30-50%


    Umwelt


    Stress 


    Einsamkeit




    Unverstanden, 2019 Studie das Mehrere weithin anerkannte Zusammenhänge zwischen Genen und Depression waren laut einer neuen Studie statistische Ausreißer. Das Problem: Hunderte weitere Studien basierten auf diesen Annahmen. Vermeintlich mit schwerer Depression zusammenhängenden Genvarianten in den großen Stichproben als nicht stärker mit der Krankheit assoziiert als zufällig ausgewählte Vergleichsgene.


    https://ajp.psychiatryonline.org/doi/abs/10.1176/appi.ajp.2018.18070881# 




    Nebenwirkug einiger häufig verschriebener Medikamente:


    Blutdruck: Beta-Blocker


    GI: Protonenpumpen-Hemmer, H2-Blocker


    Cortison


    Kontrazeptiva (Pille)


    manche Antibiotika: Gyrasehemmer




    https://jamanetwork-com.ezproxy.ub.unimaas.nl/journals/jama/fullarticle/2684607?guestAccessKey=16b4eada-464b-45c0-868e-4045849ec1ae&utm_source=silverchair&utm_campaign=altmetric&utm_content=2018_year-end&cmp=1&utm_medium=email 




    DMP verabschiedet

    Versorgungsdefizite (regional, Psychiater-Mangel)


    gestuft, gesteuert


    Zuschläge für Ärzte, Formalien erfüllen


    Qualitätssicherung


    Die Mitglieder des Gemeinsamen Bundes­aus­schusses (G-BA) 


    Viel Kritik durch Patientenvertreter (nicht stimmberechtigt)


    Hausarztdiagnose bis zu 6 Wochen


    Suizidrisiko


    Therapiekapazität


    https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/105358/G-BA-beschliesst-einstimmig-das-DMP-Depression




    AM:

    Wirkung tritt langsam ein, 2-3 Wochen, dann wechseln




    Johanniskraut

    Rp-pflichtig / einige verschreibbar nach Indikation


    leichte bis mittelschwere Depression


    https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/_Resources/Persistent/c/2/4/b/c24b54c38b5010ac9db78e8ce868563b969c5897/dfdfdf.jpg


    Cochrane review


    Linde K, Berner MM, Kriston L. St John‘s wort for major depression. Cochrane Database of Systematic Reviews 2008; (4): CD000448


    WW!




    Aufnahmehemmer

    Wirksamkeit, ältere AM stärker wirksam


    UAW-Profil: 


    Herz-Kreislauf


    Antirebsteigernd/


    Schlaf




    Nur USA Esketamine 

    bei resistenter Depression (TRD) 20-30%, zusätzlich


    Schneller wirksam. Zu Therapiebeginn soll das Spray über einen Zeitraum von vier Wochen zweimal wöchentlich appliziert werden. Zur Dosiserhaltung wird eine wöchentliche beziehungsweise zweiwöchentliche Anwendung empfohlen. Die Dosierung ist flexibel. aufgrund der schwerwiegenden unerwünschten Arzneimittelwirkungen wie Sedierung und Missbrauchspotential nur im Rahmen eines eingeschränkten Vertriebssystems verfügbar. nach der Arzneimittelgabe über einen Zeitraum von mindestens zwei Stunden ärztlich überwacht. verschreibende Arzt und der Patient ein entsprechendes Meldeformular unterschreiben, aus dem eindeutig hervorgeht, dass der Patient weiß, welche Vorkehrungen für einen sicheren Heimweg nötig sind und das er kein Auto fahren oder schwere Maschinen am Tag der Anwendung führen darf und welche Risiken und Nebenwirkungen mit Spravato verbunden sein können. Boxed-Warning enthalten, das die Patienten auf ein Risiko für Sedierung, Störungen der Aufmerksamkeit, des Denkens und Handelns sowie Selbstmordgedanken hinweist. S-Ketamin ist die enantiomerenreine Komponente des racemischen Ketamins, das seit den 70er-Jahren als Anästhetikum zur dissoziativen Narkose angewendet wird. Aufgrund der ausgeprägten psychotropen Wirkungen, die auch als extrakorporale Erfahrungen beschrieben werden, ist der Glutamat-Rezeptor-Modulator unter dem Namen „Special K“ auch in der Partyszene beliebt.


    EU-zugelassen


    Esketamin als Infusion im Krankhaus, 5 J.




    Nicht-medikamentös

    Elektrokonvulsion

    Elektroschock




    Psychotherapie

    lange Wartezeiten




    Lifestyle
    • Körperliche Bewegung unklar, gut für HKL


    • Mediterrane Ernährung


    • Raucherentwöhnung


    https://jamanetwork-com.ezproxy.ub.unimaas.nl/journals/jama/fullarticle/2735004?guestAccessKey=e8b6cbc6-d76c-4def-ac78-39db10ab1efd&utm_source=silverchair&utm_medium=email&utm_campaign=article_alert-jama&utm_content=olf&utm_term=052419 




    Online Kognitiven Verhaltenstherapien bei Depression:


    • iFightDepression gratis


    internetbasiert und begleitetes Selbstmanagement-Programm für Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren. Möglichkeit sich über Ihre Erkrankung zu informieren und aktiv an der Genesung beteiligen. Das Programm beruht auf den Prinzipien der Kognitiven Verhaltenstherapie, einer Therapieform, die nachweislich zur effektiven Behandlung von Depression beiträgt. Es kann im Rahmen einer regulären Behandlung oder beim Warten auf einen Therapieplatz als ergänzender Behandlungsbaustein unter Begleitung eines Arztes oder Therapeuten eingesetzt werden.


    • Debrexis kostet


    https://www.deutsche-depressionshilfe.de/unsere-angebote/fuer-betroffene-und-angehoerige/ifightdepression-tool 




    Zusammenfassung: //  

    Pharma-Song: //  

    Der heutige Song ist von


    • Marius Müller-Westernhagen


    • mit dem Titel “Depression”


    • von dessen gleichnamigem 1987er Album “Westernhagen” 


    • Zitat: “Depression - Klammer um meinen Kopf, Hast nicht mal angeklopft, Ungebetener Gast”


    Links //  




    Kontakt: //

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