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Prof. Dr. med. Harald Schmidt
Heute geht es darum, was macht nun eigentlich eine gesunde Ernährung aus, als Teil einer Serie zum Thema Ernährung allgemein //
Bisher?
Zucker so wenig wie möglich, cave Fruchtzucker, pseudo-gesunde Zucker (Honig, brainer), versteckt
Cholesterin (Nahrung?, Senker ja), Vorsicht fettarm
Salz 2-phasig
Vitamine: einige wenige wie Folsäure, viele nicht, auch nicht Vit. D
Sonstige Nahrungsergänzungsmittel nicht
Offene Themen
Überernährung / Diäten und Abnehmen (nächster Podcast)
Mangelernährung
Ungesund
Gesund
Mangelernährung
In Deutschland?
Wohlstandserkrankungen wie Adipositas und Diabetes wahrgenommen,
In Deutschland 1,5 Millionen mangelernährte Menschen überrascht.
Nicht sichtbar in der Mitte der Gesellschaft, sondern in
Krankenhäusern
Altenheimen, und anderen geriatrischen Einrichtungen.
Deutsche Krankenhäuser
Patienten in Deutschland leiden an Unter- und Mangelernährung während dem Klinikaufenthalt.
Alle 25 %
Geriatrischen Patienten mehr als 50 %
Medizinische Ursachen
Nahrungsdefizit
Alkoholismus
Schlechte Nahrungsqualität, Armut
Aufnahme/Verwertung:
Schluckstörung, Schlechter Zahnstatus
Malabsorption/Maldigestion
Lebererkrankungen
Verbrauch erhöht: Konsumierende/chronische Grunderkrankung
Psychisch/Hohes Alter
Depression, Schizophrenie
Demenz, Anorexie
*45 Jahre alte Mutter und ihre 18 Jahre alten Zwillingstöchter, Wien, https://www.welt.de/vermischtes/article194040337/Oesterreich-Mutter-und-Toechter-in-Wiener-Wohnung-verhungert.html
Organisatorische Hauptursachen
Die Qualität der Krankenhauskost/Budget: 5€/Tag pro Patient
Fehlender Fokus auf Ernährungsmedizin schon bei der Aufnahme und während der Therapie in Form eines einfachen Ernährungs-Screenings.
Fachwissen und Personal fehlt
Folgen:
Gestörter Immunfunktion, Wundheilungsstörungen
Höhere Komplikationsrate
Langsamere Genesung, Verlängerte Klinikaufenthalt: 9 Milliarden € pro Jahr
Höhere Morbiditätsrate
25% der Tumorkranken versterben an Mangelernährung
Ungesund?
Fertiggerichte
Probanden, 4 Wochen
stark prozessierte Mahlzeiten nahmen zu;
frisch zubereitete Mahlzeiten nahmen im gleichen Maße ab
Mahlzeiten waren in puncto Kaloriengehalt, Fett, Zucker, Salz, Ballaststoffe und Makronährstoffe gleich
Lösten dennoch ein unterschiedliches Essverhalten der Studienteilnehmer aus: Veranlassen Menschen mehr zu essen:
Essgeschwindigkeit,
Menge an verzehrten Getränken
Leicht unterschiedlichen Proteingehalts (Proteinmenge ist entscheidender für die Sättigung und Appetitregulation als die aufgenommene Kalorienmenge)
Kalorien in kleinerem Volumen
Sensorische Wahrnehmung (Geschmack, Geruch und Aussehen): ersten Eindruck über Kaloriengehalt; bei Fertigprodukten Diskrepanz, mehr Kalorien im Essen als wir denken; zudem sehr schmackhaft, sodass reine angenehm Sättigung durch stärkeres Belohnungssystem ersetzt.
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1550413119302487?via%3Dihub
Konsequenz:
In D 10% der Menschen frühzeitiger Tod HKL-Erkrankungen, Krebs und Diabetes
Noch einmal Lebensqualität krankheitsbedingt vermindert ist (DALY).
https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(19)30041-8/fulltext
Fleisch- und Wurstwaren
Rotes Fleisch erhöhtes Risiko für Gesamt-Sterblichkeit, v.a.
Krebs: immer mehr junge Menschen (v.a. 20-29 J) erkranken an Darmkrebs; bei 50-Jährigen rückgängig durch Screening; screening Alter auf 45 senken
HKL
Ersatz durch andere Proteinquellen geringeren Sterblichkeitsrisiko.
Ursachen Krebs:
Alkoholkonsum
Verzehr von verarbeitetem Fleisch = „vermutlich krebserregend“ (IARC = International Agency for Research on Cancer)
https://www.iarc.fr/wp-content/uploads/2019/05/pr272_E.pdf
https://www.thelancet.com/journals/langas/article/PIIS2468-1253(19)30147-5/fulltext
https://gut.bmj.com/content/early/2019/04/16/gutjnl-2018-317592
b) Ursachen HKL:
Langkettige gesättigte Fettsäuren
Trimethylamine N-oxide, or TMAO Stoffwechselprodukt aus rotem Fleisch: schwere bis tödliche HKL-Ereignisse, Herzversagen, chronisches Nierenversagen
TMAO aus Lebensmitteln mit Cholin und L-Carnitin (Fleisch, Energy Drinks, Eiweiß-Shakes). Darmbakterien bauen ab zu Gas namens Trimethylamin (TMA), Leberenzyme produzieren dann TMAO. Interagiert mit LDL-C, erklärt, warum nicht jeder mit erhöhtem LDL-C am HKL System erkrankt.
L-Carnitin auch in Geflügel, Fisch, Milchprodukten und Eigelb, aber rotes Fleisch besonders reich. Rotes Fleisch verändert auch die Darmflora tu TMA-produzierenden Bakterien; umgekehrt durch vegetarische oder weißes Fleisch. Ohne diese kein TMAO.
Fisch auch viel L-Carnithin: Fisch ≠ Fisch, Die überwiegende Mehrheit der Fische, einschließlich häufig gegessener Sorten wie Barsch, Wels, Forelle und Zander, enthalte kein TMAO, ungünstig sind bestimmte Tiefseesorten wie Kabeljau, Schellfisch und Heilbutt.
https://www.ahajournals.org/doi/10.1161/JAHA.116.004947
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0735109714059701?via%3Dihub
https://www.ahajournals.org/doi/10.1161/CIRCRESAHA.116.305360
Gesund?
Mediterrane Diät
Das traditionelle Ernährungsmuster des Mittelmeers ist von besonderem Interesse, da in den 1960er Jahren festgestellt wurde, dass in Ländern des Mittelmeerraums wie Griechenland und Italien (aktuell aber Spanien!) die Sterblichkeit aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Vergleich zu nordeuropäischen Bevölkerungsgruppen oder den USA niedriger war.
Angenommen auf unterschiedliche Essgewohnheiten zurückzuführen.
30 RCTs, meist primär-Prävention, 12,461 Teilnehmer
Trotz der relativ großen Anzahl von Studien, die in diesem Aufsatz enthalten sind, besteht immer noch eine gewisse Unsicherheit hinsichtlich der Auswirkungen einer mediterranen Ernährung auf die klinischen Endpunkte und die CVD-Risikofaktoren sowohl für die Primär- als auch für die Sekundärprävention.
Die Evidenzqualität für den geringen Nutzen von CVD-Risikofaktoren in der Primärprävention ist gering oder mäßig, wobei nur wenige Studien über minimale Schäden berichten.
Es gibt nur wenige Anhaltspunkte für eine Sekundärprävention.
Ballaststoffe
Meta-Analyse Wesentlicher Faktor der Lebenserwartung
185 Beobachtungsstudien mit Daten, die sich auf 135 Millionen Personenjahre beziehen,
und 58 klinische Studien mit 4.635 erwachsenen Teilnehmern.
Vorzeitige Todesfälle durch und die Inzidenz von
koronarer Herzkrankheit,
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Schlaganfall
Typ-2-Diabetes
Krebserkrankungen, Darmkrebs Brust-, Endometrium-, Ösophagus- und Prostatakrebs.
Nur Studien mit gesunden Teilnehmern
Nicht auf Menschen mit bestehenden chronischen Erkrankungen übertragbar.
In einem Satz:
Erhöhung der Ballaststoffe, Ersatz von raffinierten Körnern (Weißmehl) durch Vollkorn.
https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(18)31809-9/fulltext
Widerspricht aktuellen Low-Carb-Diäten: Atkins, Keto
Ideal niedriger oder mittlerer Glykämischer Index plus reich an löslichen Ballaststoffen.
Langsam aufgenommene kohlenhydrathaltige Lebensmittel mit niedrigere GI:
Verschiedene gekochte getrocknete Bohnen wie Linsen und Kichererbsen
braune Spaghetti
Parboiled-Reis
Schnell aufgenommene Kohlenhydrate mit hohem GI:
Frühstückszerealien wie Cornflakes
Reife Bananen
Kartoffelpüree (nicht übrigens Bratkartoffeln aus erkalteten gekochten Kartoffeln).
Zwei Arten:
Lösliche Ballaststoffe vor allem in Obst und Gemüse
Unlösliche Ballaststoffe vorwiegend in Getreide und Hülsenfrüchten; v.a. für die Aufrechterhaltung der Magen-Darm-Gesundheit, geringer Effekt auf Kohlenhydrat- und Lipidstoffwechsel.
https://jamanetwork.com/journals/jama/article-abstract/2731599
Status in D:
Nur ein Bruchteil der gesunden Personen in Deutschland ernährt sich gesund, frisch und ausgewogen.
Nur 40 % der Deutschen kochen jeden Tag selbst,
Ca. 30 % essen täglich Fleisch- und Wurstwaren
Ca. 10% Diabetes
https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Broschueren/Ernaehrungsreport2019.html
Literatur
Hall, Kevin D., Alexis Ayuketah, Robert Brychta, Hongyi Cai, Thomas Cassimatis, Kong Y. Chen, Stephanie T. Chung, et al. 2019. “Ultra-Processed Diets Cause Excess Calorie Intake and Weight Gain: An Inpatient Randomized Controlled Trial of Ad Libitum Food Intake.” Cell Metabolism, May. https://doi.org/10.1016/j.cmet.2019.05.008.
Koch, Alexander, Edouard Sanson, Christian Trautwein, and Edmund Purucker. 2009. “Mangelernährung Im Krankenhaus: Prävalenz, Ursachen Und Konsequenzen.” Ernährung & Medizin. https://doi.org/10.1055/s-0029-1239944.
Zusammenfassung: //
Unterernährung Alter und Kranker: Besuchen, kümmern!
Gesund essen einfacher als man denkt
Nur so viel wie man verbraucht (sonst Überernährung)
Mediterran naheliegend, aber nicht überzeugend
Kohlenhydrate verbannen (Atkins und Keto) unangenehm und zum Glück nicht überzeugend
Ballaststoffe ja! Und zwar sowohl die löslichen und unlöslichen
Lösliche Ballaststoffe vor allem in Obst und Gemüse
Unlösliche Ballaststoffe vorwiegend in Getreide (Vollkorn! <-> Unterschied zu Mediterran: Weißbrot, Hartweizennudeln, Pizza) und Hülsenfrüchte
Nichts Prozessiertes, und schon gar nicht so viel Fleisch, und schon gar nicht rotes.
Fisch etwas komplizierter: Barsch, Wels, Forelle und Zander, enthalten kein TMAO, ungünstig sind bestimmte Tiefseesorten wie Kabeljau, Schellfisch und Heilbutt.
Nochmal:
Essentiell und gesund:
Gemüse
Hülsenfrüchte
Obst (in Maßen Fruchtzucker!)
Getreide Vollkorn
Alles andere optional
Eiweiß eher Fisch
Vermeiden:
Rotes Fleisch, Energy drinks, Protein shakes
Zucker
Nahrungsergänzungsmittelchen, eher schädlich
Verboten:
Nichts
dann aber klar “das war ungesund”
nur in Maßen und selten (Selbstdisziplin => Belohnungskick!)
Nur soviel wie verbraucht
Reparatur und Hilfsmittel zum Halten: Diät (nächster Podcast) //
Pharma-Song: //
Heutiger Song:
Monica Rydell
2012 Album “Multicoloured Children”
Titel “Healthy Food”
Zitat: “everyday
an apple,
two carrots there for you,
broccoli,
bananas (nicht zu reif) and
potatoes (eher Pellkartoffel, kalt, wieder warm) too”
Links: https://music.apple.com/de/album/healthy-food/557784505?i=557784575&l=en
http://genre360.com/app/track/11151729/Healthy+Food //
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